Aregua ist das heutige Ziel. Das Dorf hat sich auf das Anfertigen von Keramiken spezilaisiert. Zudem ist es eine sehr schöne Stadt, mit vielen Villen an schattenspendenden Alleen. Der See „Lago Ypacarai“ lädt zum Relaxen ein. Im Reiseführer werde ich irregeleitet, denn er schlägt die Anreise mit einer beschaulichen Dampfeisenbahn an. Doch ein paar Seiten später erfahre ich dann, dass diese seit Jahren außer Betrieb ist und die Gleise der neuen Stadtumgehung weichen mussten. Schade. So quäle ich mich durch den Freitagsverkehr, über eine Stunde braucht es am Freitagvormittag für die 30 Kilometer. Doch die Fahrt lohnt sich. Überall gibt es Shops mit den bunten Artikeln, die nicht unbedingt europäischem Geschmack treffen. Doch wer ein Anhänger von Gartenzwergen und dergleichen ist, wird hier seine Einkaufswut nicht stoppen können. Auf einer kleinen Anhöhe krönt eine schöne Kirche das Stadtbild.
Gegründet wurde die Töpferei Tradition im 19. Jahrhundert, als Ricardo Perez einem Kriegsheld half, seine Familie in einem getöpferten Krug zur Flucht zu verhelfen. Leider bin ich zwei Tage zu früh, am 02. Februar findet das Fest des Stadtpatrons statt. Die Aufbauarbeiten isnd in vollem Gange. So schlendere ich durch die begrünten Straßen, bestaune die Vorgärten und besichtige den ehemaligen Bahnhof. Im Bahnhofsgebäude ist nun eine Kunstausstellung (leider geschlossen), in ein paar Güterwaggons wohnen Hippies. Man sieht sie nicht, man hört sie nur.
Ein paar hundert Meter weiter werde ich von dem Inhaber eines Hostels hereingerufen. Er erklärt jede Besonderheit des witzigen Anwesens, und davon gibt es einige. Von dem schnell gesprochenen Spanisch verstehe ich nur jedes x-te Wort, den Rest muss ich mir denken. Das ganze Hostel wirkt wie das Anwesens eines ziemlich durchgeknallten Künstlers, ausgefallen und nett. Mein Rundgang endet am See, an dem ein Freizeitpark installiert ist. Ein schöner Ort zum Relaxen, leider ist Baden wegen des dichten Uferbewuchses und dem niedrigen Wasserstand nicht möglich.
Auf der Rückfahrt durchquere ich in der Rush-Hour das moderne Asuncion. Eine moderne Großsstadt – ich beschließe, diese nicht im Detail zu erkunden.
Nach der Rückfahrt mache ich einen weiteren Rundgang durch Asuncion und lande wieder im Restaurant „Bar San Roque“, dort leiste ich mir heute ein Filetsteak mit Kartoffeln in Sahnesauce. Es gibt Bier aus Krügen vom Oktoberfest 1993 und Werbung vom „Deutscher Turn- und Sportverein“.
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