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22.09.2019: Berggorillas

Heute ist der Tag des Highlights unserer Reise und der Grund, warum wir Uganda als Ziel gewählt haben. Wir haben die Trekkingtour zu den Berggorillas gebucht. Mit aufwändigen Projekten wird die in den vergangenen Jahrzehnten stark reduzierte Population wieder aufgebaut. Im Bwindi Nationalpark, in dem wir uns gerade befinden, wurde beginnend im Jahr 1994 mit wenigen Tieren angefangen, jetzt leben wieder über 700 Berggorillas im Park. Um ausgewählte, also an Menschen gewöhnte Familien für eine Stunde besuchen zu dürfen, muss man ein Permit für 650,- € pro Person buchen. Mit diesem Geld wird das Projekt finanziert.


Wir bekommen ein „Briefing“ zur Geschichte und den Verhaltensregeln im Park. Als Serviceleistungen werden Porter, also Träger für die Tagesrucksäcke angeboten. Wer es ganz bequem haben möchte oder gehandikapt ist, kann auch den „African Helikopter“ buchen. Einen Sitz, der von vier Trägern durch den Busch bis zu den Gorillas getragen wird. Wir beschränken uns auf die Porter, die auch Hilfestellung an steilen Passagen bieten.


Es beginnt mit einem moderaten Waldweg, dann geht es durch einen Bach und fortan steil bergauf bis zu einer Lichtung. Unser Guide hat Funkkontakt zu den Scouts, die die Gorilla Familienverbände ständig begleiten. So erfahren wir, wo die Gorillas sich gerade aufhalten. Nach einer Wartezeit beginnt der Marsch in den dichten Busch. Die Porter verabschieden sich vorübergehend und die Scouts schlagen uns mit Macheten den Weg frei. Dann, nach einer guten Stunde, sehen wir einen Silberrücken, den Anführer einer Familie. Ihn verfolgen wir, was im dichten Urwald nicht ganz einfach ist. Kurze Zeit später finden wir den Silberrücken und ein weibliches Tier mit einem herumtollenden Babygorilla. Das Kleine springt über einen liegenden Baumstamm, krabbelt darunter durch und versprüht pure Lebensfreude. Unser Guide erklärt uns, dass der Nachwuchs sich über unseren Besuch freut und mit seinen Spielen Aufmerksamkeit erlangen möchte. Jeder unserer achtköpfigen Gruppe, wir sind mit zwei Dänen gemeinsam auf dem Treck, versucht im Schatten des dichten Buschwerks möglichst viele und schöne Fotos zu machen, was nicht ganz einfach ist. Dann bewegt sich die Gorillafamilie und wir versuchen zu folgen. Als wir einen Gorilla vor uns in den Fokus nehmen, taucht plötzlich von hinten eine Mutter mit ihrem Kleinen auf. Ich stehe genau in ihrem Weg, die Kamera im Anschlag. Jedoch bin ich so beeindruckt, dass ich nicht in der Lage bin, auszulösen. „Bahn frei machen“ denke ich und suche das Weite.


Kurze Zeit später treffen wir auf eine Mutter mit einem Baby im Busch und weitere Gorillas in den Bäumen. Klick, Klick, Klick! So schnell kann eine Stunde vergehen, es ist Zeit für den Rückweg.


Die Gefahr der bis zu 200 Kilogramm schweren Tiere sind wir erfolgreich mit Rück- und Umsicht aus dem Weg gegangen. Die nur wenige Gramm schwere Waldwespe hat mit ihrem Frontalangriff auf mich mehr Erfolg und verursacht an Rainers Oberlippe einen äußerst schmerzhaften Stich. Beruhigend ist, dass der Guide sagt, er wäre nicht giftig.


Nach dem recht schnellen Abstieg gibt es eine Urkunde für Jeden. Im Dorf können wir noch ein wenig einkaufen, bevor uns Tyson zur Lodge zurückfährt. Wir beenden diesen schönen Tag in der Lodge und freuen uns über die Eindrücke und tollen Bilder.

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2 Kommentare

  1. Bernd 23. September 2019

    Wieder einmal mehr tolle Bilder und
    eindrucksvolle Geschichten…- Danke dafür!

  2. Anonymous 26. September 2019

    Autsch, du Armer, ich kann das
    nachempfinden, mich hat vor drei
    Wochen eine Hornisse am Kopf
    gestochen, weil ich mich
    unwissenderweise dem Nest auf
    einem Waldweg genähert habe!
    Höllische Schmerzen und eine Stunde
    Fahrt zurück nach Hause

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