Pünktlich um 7:15 Uhr sind wir am Gate zum Nationalpark. Zusammen mit drei anderen Geländefahrzeugen und einem speziellen Guide mit einem Kurzwellenempfänger geht es wieder in den Park. Wir haben mit unserem speziellen Permit nun die Erlaubnis, auch Offroad zu fahren. Bestimmte Löwen der 25 Löwenfamilien im Park haben einen Sender als Halsband, die wir nun orten können. Schon nach kurzer Zeit werden wir fündig. Ein Löwe verlässt einen Busch. Wir erkennen noch gar nicht unser Glück, dass er in freier Wildbahn herumläuft, denn meistens verstecken sie sich in den Büschen. Als wir die Löwenköpfe in diversen Büschen erspäht, soweit es geht fotografiert haben geht es weiter. Beim letzten Löwen sind wir etwas zu nah gekommen, fauchend verlässt die Großkatze ihr Versteck und flüchtet durch die umherstehenden Geländewagen. Gut, dass er nicht zum Angriff übergegangen ist, das Schließen eines Fensters hätte keiner so schnell hin bekommen.
Kurze Zeit später können wir eine Python beobachten, die sich vermutlich unter dem schimpfenden Geschrei eines Vogels über dessen Nest hermacht. Etwas später spürt unser Tracker einen Leoparden auf. Das Tier liegt im Gras und findet uns ziemlich langweilig. Wir sitzen das aus und warten auf irgendeine Reaktion. Fast eine Stunde warten wir, bis es dem Leoparden zu heiß oder zu langweilig wird. Dann steht er auf. Wir bekommen die Möglichkeit unsere Fotos zu schießen, auf die wir solange gewartet haben. Was wir als „Kätzchen“ angesehen haben, ist ein ausgewachsener Leopard, der nun Jagdhaltung annimmt. Spannend verfolgen wir die Schritte mit der Kamera.
Wir liefern unseren Guide wieder am Gate ab und nun beginnt die Fahrt zum südlichen Ende des Queen Elisabeth Nationalparks. Kein leichter Weg. Ausschließlich asphaltlose Wege bringen uns weiter. Tyson meistert jede Situation. Es gibt keine Schilder. Oft behindern ausgewaschene Wege die Weiterfahrt. Baustellen zur Ableitung großer Wassermassen verursachen Umwege oder auch ziemlich große Buckel auf der Straße. Wie gesagt, unbeschildert. Bei etwa 80 km/h erkennt Tyson einen Buckel etwas spät. Es gibt eine Vollbremsung, dennoch steuert unser 4×4 Koloss auf die Startrampe zu und es gibt einen kleinen kostenlosen Flug. Für die Leute in der ersten Reihe gibt es die Möglichkeit sich festzuhalten. Claudia ist im Hörbuchhimmel und wird bei der kurzen Schwerelosigkeit gegen das Fahrzeugdach geschleudert. AUA!!! Wir fahren weiter und bekommen durch entgegenkommende Fahrzeuge die Info, dass sich Baumlöwen gleich am Eingang des Parks ausruhen. Daher fahren wir nicht zur Lodge und besuchen direkt den Park nach wenigen Metern können wir tatsächlich die Baumlöwen beobachten, Wie träge! Wie toll! Manche behaupten, dass sie tagelang nicht ihren Standort verändern.
Nun fahren wir zur Lodge. Nach einer kurzen Ruhephase kommt eine Gruppe Kinder zu Besuch. Die Kinder sind teils Waisen, teils normale Schulkinder. Integration ist bei uns neu, hier ist es Realität. Catha und Claudia hatten bereits bei unserer letzten Einkaufstour das Großpaket an Schulheften und Kugelschreibern gekauft, Ein Teil davon soll hier seiner Bestimmung übergeben werden. Erst mal gibt es Spenden in den bereitgestellten Spendenkorb.