Eine Bootsfahrt die ist lustig…
Wir besichtigen die Stadt und sehen ihre schönen Seiten in der Innenstadt aber auch Bausünden sowjetischer Bauart, leider gleich am „Malecon“. Wie kann man es nur fertig bringen, einen ohnehin schon hässlichen Plattenbau an der zum Meer hin gerichteten Seite ohne Fenster auszustatten? Wir lernen, dass Baracoa Kubas älteste Stadt ist. Christoph Kolumbus schlug hier sein Kreuz in den Boden und erklärte das Land zum christlichen spanischen Gebiet.
Über der Stadt thront ebenfalls eine Festung, die heute zum Hotel umfunktioniert ist. Ein Besuch lohnt schon wegen der Aussicht. Der nahe Tafelberg ist durch die sehr hohe Luftfeuchtigkeit nur schemenhaft zu erkennen.
Nach einer Pause machen wir einen Ausflug nach Boca de Yumuri an der Flussmündung des Yumuri. Kurz vor dem Ziel passieren wir den malerischen „Tunnel der Deutschen“, einer von Deutschen in den Fels gesprengten Durchfahrt, für die Gebühren verlangt wurden. Am Ziel angekommen, entkommen wir den nervigen Schleppern, die uns „Tourpakete“ verkaufen wollen und kaufen ein Taxiboot- Ticket für zwei CUC. Der Ruderer bringt uns zu einer Insel in der Flussmündung. Wenn es nicht schon so spät wäre, könnte man hier ein Picknick machen und baden gehen. Nach einem kurzen Aufenthalt lassen wir uns zurückrudern und nehmen noch ein Paar mit. Sie wären sonst nur schwimmend zurück gekommen, da wir die letzten in der Bucht sind. Es entwickelt sich ein interessantes Gespräch. Sie ist Italienerin, er Kubaner. Sie haben sich letztes Jahr kennengelernt und sie verbringt ihren zweiten Urlaub in Kuba, nun zusammen mit ihm. Solche Verbindungen sieht der Staat überhaupt nicht gerne, er hatte schon zweimal Probleme mit der Polizei. Es droht sogar Haft. Ein offizielles Einchecken in Hotels oder „Casa Particulares“ ist nicht möglich. Dennoch reisen sie zusammen durch das ganze Land. Wir nehmen sie mit unserem Auto zurück zum 30 Kilometer entfernten Baracoa und erfahren noch weitere Einzelheiten einer unerwünschten Beziehung wie aus Zeiten des kalten Krieges.
Am Abend gibt es wie gestern das Abendessen auf der Dachterrasse des Hostals. Die schmackhafte Küche der „Casa Particulares“ in Baracoa wird vom „Lonely Planet“ empfohlen.