Erstaunlich viel Wasser fällt vom Himmel. Die brasilianische Tageszeitung „O Globo“ berichtet auf ihrer Titelseite von den heftigsten Wasserfällen seit 67 Jahren und von einer gewissen Annegret Kamp-Karrenbauer, die gerade ihren CDU- Vorsitz niedergelegt hat und von der Kanzlerkandidatur zurücktritt.
Die für heute gebuchte „Jeep- Tour“ mit Wanderung durch den Regenwald und zu Wasserfällen sagen wir ab, das macht bei diesem Wetter keinen Sinn.
Alternativ fahren wir zur Destillerie „Alambique Paratiana“ in der Nähe von Paraty. In einer kleinen Brennerei wird Cachaca – umgangssprachlich Pinga – hergestellt, ein Zuckerrohrschnaps. Er kann als 2- oder 4- jähriges Produkt pur getrunken werden, meist dient er jedoch als Basis zu Cocktails wie Caipirinha (klarer Cachaca) und „Jorge Amado“ in diesem Fall heißt der bräunlich- süßliche Bestandteil Pedra Branca Gabriela.
Die übersichtliche Brennerei ist schnell besichtigt. Im regnerischen Sommer, also jetzt gerade, wird nicht gebrannt. Der Shop und die Möglichkeiten der kostenlosen Verkostung sind großzügig angelegt.
Auf dem Rückweg nehmen wir ein italienisches Ehepaar mit, sie Eisverkäuferin und er Polizist vom Gardasee. Sie sind dieses Jahr drei Monate mit Bus und Uber durch Südamerika unterwegs. Doch der Fahrdienst Uber hat sie in der abgelegenen Brennerei im Stich gelassen.
Den Rest des Tages verbringen wir mit Hoffen auf trockenes Wetter und dem Besuch eines Bierhauses mit unendlich vielen Biersorten. Tina bestellt eine Variante des „Eisenbahn- Biers“, ich eins mit dem schönen Namen Ebenholz. Es wird wie Champagner in einem großen Kübel mit Eis serviert.
18. Februar 2020